Ich über mich
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Fotografie begleitet mich seit meinem 15. Lebensjahr und war immer ein wichtiger Bestandteil meines inzwischen schon ziemlich langen Lebens. Alles begann mit einer Bilora Boy, die ich natürlich noch besitze. Die nächste Kamera war eine Edixa Reflex, das Ergebnis von 6 Wochen „Maloche“ als Handlanger auf dem Bau. Die erste Spiegelreflex. Natürlich hatte ich dann auch bald mein erstes kleines Labor, in dem ich die Schwarzweiß-Filme entwickelte und die ersten Fotoabzüge vergrößerte. Egal wo ich in der Folgezeit wohnte, immer gab es dieses Brett auf der Badewanne, die Entwicklungstrommel und den Vergrößerungsapparat.
Die Entwicklungstrommel und der schwarze Sack zum Einlegen der Filme begleiteten mich auch auf meiner dreimonatigen Autofahrt von Pretoria (Südafrika) über Ostafrika, Indien, Kleinasien nach Paderborn (Deutschland). Überall, wo ich fließendes, halbwegs sauberes Wasser fand, wurden die Filme entwickelt, da unentwickelte Filme bei tropischen Temperaturen nicht lange haltbar waren. Daraus entstanden oft skurrile Situationen: Auf der einen Seite eines Baumes flatterten meine Filme zum Trocknen, auf der anderen Seite des Baumes kauten Giraffen an den Blättern.
Damals begleiteten mich zwei Nikon-Gehäuse und drei Objektive (28, 50, 135 mm). Bei der Einreise nach Indien bestand der Zollbeamte darauf, dass nur ein Nikon-Gehäuse eingeführt werden könne, das zweite müsse leider bei ihn bleiben. Erfreulicherweise entdeckte er dann in meinem Pass, dass ich Arzt sei und bat um eine Liste der Lebensmittel, die er bei seinen Gallensteinen meiden müsse. Jetzt schmückte auch das zweite Gehäuse ein weißes Kreidekreuz, so dass ich mit beiden Gehäusen die Ausgangskontrolle passieren konnte.
Danach war ich viele Jahre mit meiner Frau und einer analogen Hasselblad (man beachte bitte die Reihenfolge) in der Welt unterwegs und entwickelte im eigenen Labor Cibachrome-Abzüge. Der Hasselbladkoffer wog schlappe 7,5 kg, was dazu führte, dass ich mit zunehmendem Alter über eine weniger gewichtige Alternative nachdachte. Das führte dann geradewegs zu den beeindruckenden Sony Vollformat System Kameras, natürlich auch mit Zeiss-Objektiven (Zeiss Batis 25, 85mm), Koffergewicht 2,5kg.
In all diesen Jahren hat mich besonders die fraternité des hommes berührt. Trotz aller Globalisierung leben die Menschen auf diesem wunderbaren Planeten ihr ganz persönliches Leben in ihren eigenen, kleinen Welten. Ist man mit offenem Herzen unterwegs, lassen sie den Reisenden einen Augenblick daran teilhaben. An ihrem Glück, ihren Ängsten, ihrem Kummer. Irgendwo schimmert sie dann durch, diese fraternité des hommes: in einem Lächeln, einem Augenzwinkern, einem langen, offenen Blick, einem Austausch von sehr persönlichen Gesten. Und manchmal gelingt es, an diesen kostbaren Augenblicken fotografisch teilzuhaben.
Ein weiteres Thema hat mich lebenslang bewegt: Natur und Naturschutz.
Daraus entstanden ist eine Online-Bibliothek, eine Stiftung, ein Waldkindergarten.
(https://sennearchiv.de, https://www.naturschutz-stiftung-senne.de, https://waldkindergarten-hoevelhof.de/)
Und natürlich Fotos jener unendlich vielen Augenblicke, in denen Natur mich berührte, mich staunen ließ, mir Kraft gab.
Durch den Einfluss meiner Frau, der Malerin Anne Lubek, entwickelte sich ein drittes Thema, die Fine Art Fotografie. Wie kann ich all die Wunder, die mir begegnen, in einen künstlerischen Prozess einfließen lassen und fotografisch umgestalten? Die Umsetzung dieser Frage ist eine bleibende Herausforderung.
In den Galerie-, Reise- und Projektseiten dieser Webseite finden Sie die Ergebnisse dieser lebenslangen Neugierde. Ich freue mich sehr, wenn Sie mich ein wenig begleiten.
Und behalten Sie in Erinnerung:
„Das eine Auge des Fotografen schaut weit geöffnet durch den Sucher, das geschlossene blickt in die eigene Seele“.
(Henri Cartier Bresson)